Museen und Galerien nahe der Ostsee
Am Ursprung des Goldrubinglases
Lesezeit:
4 MinutenVeröffentlicht:
Juli 2021
Es ist wohl einer der faszinierendsten Schätze des gesamten Museums: Das geheimnisvoll schimmernde, rotbraune Goldrubinglas. Und tatsächlich war der Erfinder dieser Glasfarbe ein Plöner. Sein Name: Johann Kunckel. „Auch wenn wir vor Ort über die größte norddeutsche Glassammlung verfügen – unsere Glasexponate aus Goldrubinglas sind immer etwas Besonderes. Natürlich spielt da der „Plöner Ursprung“ für mich auch eine große Rolle“, verrät uns Julia Meyer. Johann Kunckel galt Ende des 17. Jahrhunderts als einer der größten Alchemisten in Deutschland. In seinem Glaslabor auf der Pfaueninsel in Berlin experimentierte er später im Auftrag der Mächtigen und erfand dort das Goldrubinglas. Dabei lag das Geheimnis in der Zugabe von Gold und Zinn, gelöst in Salpeter und Salzsäure. „Gerade auch unsere kleinen Besucher lieben diese kostbare Sehenswürdigkeit. Wer sie sich einmal aus der Nähe anschauen möchte, ist herzlich eingeladen“, fügt die studierte Kunsthistorikerin sympathisch hinzu.
„Kulturhistorische Glasschätze wie nirgends in Norddeutschland - Sogar mit Plöner Ursprung“
Familiengerechte Ausstellungen von Steinzeit bis Neuzeit
Neben der Glassammlung gibt es selbstverständlich auch jede Menge weitere Einblicke in die regionale Geschichte. So kommen Kunst- und Geschichtsinteressierte sowie Familien bei einem Museumsbesuch gleichermaßen auf ihre Kosten. Ob Speerspitzen aus der Steinzeit, Rüstungen aus der Wikingerzeit oder Kunstschätze aus unterschiedlichen Jahrhunderten – es gibt viel zu entdecken. Sowohl für Groß als auch für Klein. „Für uns ist wichtig, dass wir Geschichte für jeden zeigen“, erzählt uns Julia Meyer. „In 30 bis 35 Minuten kann man bei uns „durch sein“. Und die Preisgestaltung ist auch dementsprechend familienfreundlich.“ Doch selbstverständlich geht es für Julia Meyer täglich weiter auf die Suche nach neuen regionalen Schätzen. Einer davon: das Bild „Frau beim Schreiben im Kerzenschein“ von Domenicus Gottfried Waerdigh. Einem der letzten Künstler am „Plöner Hofe“.
Museum mit Vielfalt und Schlossblick
Jeder Besuch im Museum des Kreises Plön ist wie eine Zeitreise. Wobei die wechselnden Sonderausstellungen das Museum zusätzlich zum begehrten Ausflugsziel machen. Die Themen gehen hierbei von Archäologie und Völkerkunde bis hin zu Kunstgeschichte. Alles ist dabei. Aber auch die naturschöne Landschaft der Holsteinischen Schweiz um das Museum herum schafft ein angenehm beruhigendes Klima. „Schon der Gang morgens durch unseren kleinen, historischen Kräutergarten vor dem Museum sowie durch die umliegende Natur ist einmalig. Dazu kommt noch der Blick direkt auf das majestätische Plöner Schloss. All das macht das Arbeiten im Museum zu etwas Besonderem“, erklärt uns Julia Meyer begeistert. Und wer nach seinem Museumsbesuch noch Kaffee trinken oder shoppen möchte – die Plöner Fußgängerzone beginnt direkt gegenüber vom Museum.
- Das Museum liegt nahe der Plöner Innenstadt und dem Plöner Schloss
- Große Dauerausstellung und wechselnde Sonderausstellungen
- Themen von Archäologie und Völkerkunde bis Kunstgeschichte
- Verfügt über die größte norddeutsche Glassammlung
- Entfernung zur Ostsee ca. 20 Minuten
- Die Umgebung ist auch ideal zum Radfahren und Wandern
Tourist-Info Plön
Bahnhofstraße 5
24306 Plön
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