Landschaftsbilder der Weimarer Malerschule in der Sammlung Rasmus.
Vor allem Jürgen Rasmus hatte eine Leidenschaft für Gemälde des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit besonderem Fokus auf die Weimarer Malerschule, die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als besonders fortschrittlich galt und für die Entwicklung der deutschen Landschaftsmalerei wegweisend war.
Aus diesem Sammlungsbestand präsentiert das Ostholstein-Museum nun rund 70 hochkarätige Werke von Künstlern wie den Schleswig-Holsteinern Carl Arp, Christian Rohlfs, Hans Peter Feddersen und Hans Olde. Mit Theodor Hagen ist die entscheidende Weimarer Lehrerpersönlichkeit vertreten, die dort ab 1872 die Freilichtmalerei maßgeblich vermittelte.
Die Bandbreite der in Weimar propagierten Landschaftsmalerei ebenso wie die Entwicklung künstlerisch-individueller Ausdrucksweisen wird durch die Werke weiterer namhafter Künstler wie Paul Baum, Karl Buchholz, Paul Riess, Max Merker, Paul Tübbecke, Max Stahlschmidt, Leopold von Kalckreuth und vielen anderen vorgestellt. Sie alle lernten oder lehrten in Weimar, prägten auf unterschiedliche Weise die „Weimarer Malerschule“ und sind nun in der Eutiner Ausstellung mit einer eindrucksvollen Auswahl an Werken einander gegenübergestellt.
Die Ausstellung aus den Beständen der Rasmus-Stiftung wird dabei ergänzt durch eine Anzahl von Werken Hinrich Wrages aus der Sammlung des Ostholstein-Museums. Hinrich Wrage gehört ebenfalls zu den Vertretern der Weimarer Malerschule und zählt zu den wichtigsten Landschaftsmalern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein. Er lebte nach Beendigung seines Studiums ab 1879 bis zu seinem Tod 1912 im ostholsteinischen Malente.
Begleitend ist die wissenschaftliche Bearbeitung dieses besonderen Sammlungsaspekts in der Stiftung Rasmus mit Texten von Prof. Dr. Ulrich Schulte-Wülwer in einem Buch publiziert worden. Diese zeichnen anhand der Künstlerbiografien die Geschichte der Weimarer Malerschule nach, die Verbundenheit der Künstler untereinander und die Entwicklung der deutschen Landschaftsmalerei in einer Zeit, in der die Malerei die Natur als solche für sich entdeckte.