Die Ausstellung vermittelt einen umfassenden, eindrucksvollen Überblick.
Die Gründung der Künstlerkolonie Nidden fiel in eine Zeit, in der sich in ganz Europa ähnliche Künstlerzusammenkünfte bildeten. Fernab der Großstädte ließen sich Künstlerinnen und Künstler an Orten mit einer reizvollen Natur- und Kulturlandschaft vor allem in den Sommermonaten von ihrer Umgebung inspirieren, kamen zum Teil in lokalen Gasthäusern als lebhafte Gesellschaften zusammen oder suchten Einsamkeit und stille Naturverbundenheit. Die Freiluftmalerei, das Erleben und Festhalten des Gesehenen direkt in der Natur, war für die Malerinnen und Maler dabei von großer Wichtigkeit.
Mit seiner besonderen geografischen Lage zwischen Kurischem Haff und Ostsee bot das noch ursprüngliche Fischerdorf Nidden die idealen Voraussetzungen für einen von Hektik und Fortschritt losgelösten Aufenthalt. In unterschiedlicher Form hielten die Künstlerinnen und Künstler unter freiem Himmel die Motive fest, die sie auf der Nehrung suchten und fanden: die Ostseeküste und die des Haffs, die Kurenkähne mit ihren typischen Wimpeln, die Fischerhäuser und ihre Bewohner, die Dünen und den Friedhof mit den schweren Holzkreuzen. Es waren die Reinheit und Ungestörtheit eines einfachen Daseins fernab der Metropolen sowie die Ursprünglichkeit einer durch Licht und Weite faszinierenden Landschaft, die bis 1945 unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten anzog. Hiervon vermittelt die Ausstellung mit einer vielfältigen Auswahl an Ölbildern und Arbeiten auf Papier aus einer Privatsammlung einen umfassenden, eindrucksvollen Überblick.